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Kluftinger "Unter Brüdern"

" ja Primel ..."

Freitagabend, Kässpatzen dampfen auf dem Tisch, seine Frau Erika hat das wohlverdiente Wochenendweizen eingeschenkt. Gerade will Hauptkommissar Kluftiger das Wochenende einläuten, da kommt der Anruf vom lieben Dr. Langhammer. Die ganze Woche ist ihm Langhammer schon auf die Nerven gegangen, Kluftinger hört ihn schon sagen "Klufti bist auch ganz schön eingerostet! Schau her ... Nordic Walking ... Is gut für die Fitness, schont die Gelenke, reduziert den BMI und auch ein Speckknödel wie Du kommt da wieder in Form, los gehst mit am Freitag beim Lauftreff ..."

"Horst, hörst Du nicht zu? Es ist dringend"

Seine Frau reißt ihn aus den Gedanken

"Der Langhammer is am Telefon, er klingt sehr besorgt, will Dich sofort sprechen"

Unwillig stellt Kluftinger sein Weizenglas auf den Tisch und schlurft in den Gang zum Telefon, ein altes grünes Exemplar mit Wählscheibe auf einem rustikalen Eichensideboard, schnurlose Telefone sind Kluftinger ein Greuel, er hasst Elektrosmog im Haus.

"Was is los Langhammer ... Gott bewahre .... Zefix ... nein geht scho, wo Nordic Walking Parcours?" hört ihn seine Frau unwirsch zischen.

Zwei Minuten später packt er seinen PDA aus der Aktentasche.
„Horst was machst denn jetzt? Die Kässpatzen werdn doch kalt!“
Keine Antwort. Vielmehr schaltet Kluftinger den PC ein, eine alte Kiste die ihm sein Sohn gnädigerweise überlassen hatte damit er auch zuhause e-mails lesen kann. Wie Kluftinger die Dinger hasst, den ganzen Tag wird er von den Dingern im Büro belästigt, aber jetzt ist er froh nicht zuerst ins Präsidium fahren zu müssen. Es dauert einige Minuten bis Leben in den alten Rechner gekommen ist, in dieser Zeit stiefelt Kluftinger in den Keller. Seine Frau steht wortlos staunend im Gang,
„Horst jetzt red doch mal mit mir, was is denn jetzt los?“ „ Weiss net, d`r Langhammer is ganz aufgelöst, hat was von einem schrecklichen Fund gefaselt, soll noch mein Kletterzeug und Stiefel mitbringen. Ich weiss auch net was in den gefahren is. Dann war die Handyleitung unterbrochen. Zefix, schad um die schönen Kässpatzen. Wenn das net wichtig is, kann er mich morgen zum Henze zum Essen einladen! Das wird teuer für ihn!“
Kluftinger loggt sich am PC in die TEAM-PAL Datenbank ein und füttert seinen PDA mit PDF Dateien die wirre Zahlenfolgen auf dem Display erscheinen lassen. Ratlos schüttelt er den Kopf, packt seine Sachen, gibt seiner Frau eine flüchtiges Bussi,
„ Wart nicht auf mich Schatz, das hier wird länger dauern, und das am Freitag …“
und weg ist er. Seine Frau konnte nicht fragen wohin er fahren wollte, zu hastig war Kluftiger aufgebrochen, aber die Art seines Aufbruches lies sie nichts gutes ahnen. Das kannte sie schon, heute Nacht brauchte sie ihn nicht mehr zu erwarten.
„Auch gut, endlich mal wieder die Chance das Fernsehprogramm selbst zu bestimmen, nicht immer dieser elendige Fußball. Man muss eben aus allem das Beste machen“
dachte sie, nahm einen Bissen lauwarmer Kässpatzen und einen kräftigen Schluck von Kluftingers Bier.

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